Kasuistische Lehr-Lernformate vergleichen und weiterentwickeln

Warum arbeiten wir in der Berufsausbildung von Lehrperson häufig an Fällen – und von welchem Verständnis von Fallarbeit lassen wir uns dabei leiten? Wir prüfen unterschiedliche Konzepte von Fallarbeit, suchen nach einer gemeinsamen Orientierung und entwickeln konkrete Anwendungsmöglichkeiten für die Professionalisierung im Lehrberuf oder in anderen Berufen. Allgemeine Informationen zum Themenschwerpunkt «Entwicklung, Erziehung und Sozialisation»  finden sich auf der PH Luzern-Webseite.

In der Ausbildung zu sozialen Berufen wird in Hochschulen häufig an Fällen gearbeitet. Eine solche Kasuistik hat zum Ziel, die Professionalisierung angehender Berufspersonen voranzutreiben. Studierende sollen mit Hilfe der vertieften Auseinandersetzung mit Praxisfällen das notwendige professionelle Wissen, berufsbezogene Überzeugungen und professionelle Handlungsfertigkeiten erlernen. Zwar ist fallbasiertes Lernen nur eine Möglichkeit von vielen, wie die Professionalisierung von angehenden Lehrpersonen gefördert werden kann. Trotzdem ist es derzeit in der Lehrpersonenbildung häufig die Methode der Wahl.

Einfach ausgedrückt lässt sich unter einem Fall eine dokumentierte Gegebenheit oder Situation verstehen, die zum Fall gemacht werden soll. Die damit verbundene Auseinandersetzung ist zweckgerichtet, da die gezielte Auseinandersetzung mit dem Fall mit einer bestimmten Absicht verbunden und in ein hochschuldidaktisches Setting eingebunden ist. Allerdings ist zu vermuten, dass sich die die Art und Weise, wie mit Fällen gearbeitet wird und auch das Verständnis, was überhaupt ein Fall ist, unterscheiden. Wenn nun aber Studierende über verschiedene Module und Semester hinweg wiederholt in fallbasierte Auseinandersetzungen geführt werden, stellt sich nicht nur die Frage nach unterschiedlichen Formaten kasuistischen Lernens. Vielmehr gilt es zu prüfen, ob mit Hilfe einer wiederholter, häufig aber zufällig angeordneten Fallarbeit überhaupt ein systematischer Kompetenzerwerb möglich ist.

Im Rahmen dieses Projekts wird versucht, eine gemeinsame Orientierung im Feld der Kasuistik zu schaffen. Es werden verschiedene Typen fallbasierten Lernens verglichen, konkrete Anwendungsmöglichkeiten ausgelotet und eigens praktizierte Formate einer differenzierten Betrachtung unterzogen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen Begründungen und methodisch-didaktische Hinweise für die Entwicklung von Lernangeboten gewonnen werden.

Allgemeine Informationen

ZielgruppeDozierende und Fachkoordinator*innen der PH Luzern, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der PH Luzern und der Hochschule Luzern.
StartFebruar 2022
Anmeldungab sofort möglich

Output (Produkte, Ergebnisse, …)

Michael Luterbacher